Bühnenstück in vier Akten
von Willi Webels und Carl Siber
Die Geschichte dreht sich um eine Ziege, die nur von einer Frau gemolken werden kann. Die Ziege heißt Laura. Besitzer ist der Eisenbahn-Schrankenwärter Gottlieb Senf. Frau Karoline Senf muss unbedingt in die Stadt; dieser Besuch eilt. Aber die Ziege muss noch dringend gemolken werden. Frau Senf befiehlt ihrem Mann, die Ziege zu melken. Aber die Ziege will nicht.
Das Spiel der Melkerei ist hinter der Szene und wird auf der Bühne wortreich und lustig skizziert. Gottlieb wird ungemütlich, er muss und will die Laura melken. Da hilft nur eine List. Man kann die Laura vielleicht in Frauenkleidern gefügig machen. Also zieht Gottlieb Senf Frauenkleidung an. Das Publikum piept vor Lachen, wenn Gottlieb mit der Maskerade in den Stall geht.
Alles scheint gut abzulaufen, da naht des Schicksals tückische Gewalt. Der Eilzug kommt. Gottlieb muss die Schranken schließen. Aber er darf doch nicht in den Frauenkleidern seine Dienst versehen! Der Eilzug wird dringend gemeldet und Gottlieb rast mit Signalhupe, Signalfahne und Dienstmütze in der verrückten Aufmachung zum Dienst. Frau Knatschenbach, eine redselige Frau, sieht ihn, erkennt ihn nicht und tratscht überall herum, dass bei Gottlieb Senf eine fremde Frau im Haus sei. Im Eilzug hat der Eisenbahninspektor Donner die merkwürdige Frauenperson an der Schranke gesehen. Der Mann ist baff, er zieht die Notbremse; die verrückte Person will er kennen lernen. Noch ein Malheur passiert: der zukünftige Schwiegersohn kommt zum ersten mal ins Haus, er kennt Gottlieb noch nicht, aber er hört, wie Gottlieb hinter der Szene wütend ruft: "Ich bring` sie um!" Gemeint ist damit die Ziege Laura. Der Schwiegersohn rennt zur Polizei und meldet ein Verbrechen. Die Polizei kommt, der Eisenbahninspektor kommt, die Knatschenbach bringt das ganze Dorf in Aufruhr. Der Teufel ist für den armen Gottlieb Senf los. Und nun beginnt die amtliche Untersuchung. Frau Senf ist voll Zorn gegen ihren Mann, weil sie irgendeine dumme Liebschaft vermutet. Gottlieb will seine Zwangslage, in die er durch die Ziege gekommen ist, nicht offenbaren. Er befürchtet seine Dienstentlassung. Die Ziege Laura tritt auch noch als Corpus delicti zur Entlastung von Gottlieb in Erscheinung.
Regie: | Martin Ramsel |
Souffleuse: | Margret Bolte |
Bühnentechnik: | Martin Ramsel |
Personen und Ihre Darsteller: | |
Gottlieb Senf Eisenbahn-Schrankenwärter |
Ulrich Bolte |
Karoline Seine Frau |
Christine Gertkämper |
Hanni Die Tochter |
Maria Brandtönies |
Erich Müller Hannis Verehrer |
Franz-Josef Lübbers |
Servatius Donner Eisenbahninspektor |
Reinhard Walkenfort |
Willhelm Pampe Gottliebs Freund und Kollege |
Helmut Walkenfort |
Amalie Knatschenbach | Sigrid Welzel |
Fifi Plümer | Brigitta Bökmann |
Polizeibeamter | Peter Bratetzko |